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Ein seltener Fall, wo die Werbung länger andauert als das Produkt selbst, und sogar noch das Stadtbild mitprägt.
Hier wird renoviert, und Alle wollen mitmachen.
Balanceakt der Bürger-Teilnahme.
Die Plastifizierung geht mässigen Schrittes,'resistência inerente' gegen die übermässige Ordnung.Kleine Nischen der Improvisation, welche Jahrzehnte durchdauern.Doch die 'Ginjinha' an der Stehbude gibt's jetzt nur noch im Plastikbecherchen.
Beseelter Stein, als würde in den Raum gezeichnet.
Das Sinn-Volle von der Leere trennen.
Das Licht führen und das Nichts umschreiben.
Eigentlich wollte ich nur Zigaretten holen, aber der einzige Ort, wo ich um die Zeit noch Mentholyptusse kriegen konnte, ist eine Bar namens 'Jürgen's' im Bairro Alto - nein, der Besitzer ist nicht Deutscher, aber er hatte mal einen Hund, der so hiess ... ( also, die Antwort weiss ich auch nicht). Aber wir kamen erst mal nur bis zur Rua do Norte, wo wir in eine Rave hineinliefen, DJ auf der Strasse und Transe 'a bombar'. Während der 10 Minuten vergeblichen Versuchs, zur Bar durchzukommen, fand ich´s noch stimulant, im Meer zu schwimmen und auf Flaschen zu gehen. Meine Freundin war dann weg und ich verbrachte 20 Minuten damit, durch kühle Überlegung und einige Quergassen, sie wieder zu treffen. P.S. Bei 'Jürgen's' war der Automat verschwunden.
Granatäpfel sind wie das Land hier,von Aussen mit Flecken der Zeit, aber sehr farbig;etwas ledrig im Betasten, aber elastisch genug.Mit der Zeit bricht die Schale auf, doch nichts wird dadurch leichter.Die säuerliche Süsse zwischen Rosa und Rot, in kleinen saftspritzenden Kernhülsen,muss vorsichtig gepuhlt werden, um sie vom bitteren gelb-filzigen Fleisch zu trennen.Es nimmt Ewigkeiten in Anspruch.
Machtbild... und was weiter?
Er wartete innerlich noch immer, er hatte das Mittagessen damit versäumt, und nun musste er, zögernd, wieder los.Ein letzter Blick über die Schulter,aber jetzt wäre es sowieso zu spät.
An manchen Orten verweilte er einfach,lehnte sich an eine Brüstung und liess sich vom Sehen einlullen. In solchen Momenten, beim richtigen Licht,wurde die Stadt durchsichtig und entknüpfte ihren Raum.
Die Sonne brüllt gegen's Aluminium,der Gummistreifen lutscht sich organisch aus der Affaire,die Wand steht nackt, errötet und ohne Scham,die Schatten kriechen durstig gegen Abendwie magere Risse im Glass der Zeit.
Hier ist es noch nicht so designerisch verschandelt, etwas improvisiert und zusammengewürfelt; der ideale Ort, mit latino-afrikanischer Musik, oder Cool-jazz, ins Sofa gelümmelt in den Abend zu gleiten.